Tierheim Hund, Katze & Maus
Ob beim Picknick im Wald oder am Flussufer, bei der Grillparty im Garten, beim Besuch des Schwimmbades oder einfach beim gemütlichen Ausklang des Tages im Garten oder auf dem Balkon, Mücken, Wespen, Bienen oder Zecken können uns den Genuss an diesen Sommeraktivitäten schnell verderben.
Wer sich nicht auf die herkömmlichen Mittel gegen Insektenstiche verlassen will, der findet in der Naturheilkunde zahlreiche Hilfen zur Vorbeugung und Behandlung.
Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ist eine unscheinbare Pflanze an Wegrändern, auf Wiesenabschnitten oder (als vermeintliches Unkraut) im Rasen. Man findet ihn daher bei Notfällen rasch und seine Hilfe drängt sich Kundigen geradezu auf.
Nothelfer wenn es brennt
Seine lanzenförmigen Blätter, die ihm seinen Namen gegeben haben (lanceolata=lanzettlich), enthalten eine wunderbare Mischung aus kühlenden, hautpflegenden Schleimstoffen, adsorbierenden (zusammenziehenden) Gerbstoffen und vor allem dem antientzündlichen und abschwellenden Iridoiglykosid Aucubin. Diese Inhaltsstoffe machen den Spitzwegerich zum idealen Helfer bei Insektenstichen, beim Kontakt mit Brennnesseln und sogar bei leichten Verbrennungen.
Dazu pflückt man ein paar seiner Blätter, zerreibt sie gut zwischen den Fingern und reibt die betroffene Stelle mit den Blättern grosszügig ein. Fast augenblicklich spürt man seine wohltuende Wirkung. Brennnesselspuren hören auf zu brennen, Insektensticke schwellen ab und jucken weniger und Verbrennungen werden angenehm gekühlt.
Egal ob Mücken-, Bienen- oder Wespensticke, Brennnesseln oder Ameisenkontakt der Spitzwegerich ist ein universeller Ersthelfer!
Spitzwegerich innerlich
Der Spitzwegerich kann aber auch innerlich als Tee oder Tinktur verwendet werden. Dabei gilt er als natürliches Antibiotikum gegen Husten, Heiserkeit, Fieber und als Linderungsmittel bei Ohrenschmerzen. Der weise Kräuterkundige, Robert Quinche empfahl bei Ohrenschmerzen die frischen Blätter zu einem Knäuel zusammenzupressen und sie ins betroffene Ohr zu stecken. Vor allem für Kleinkinder und Kinder ist Spitzwegerich Tee (evtl. mit etwas Honig gesüsst) oder die Spitzwegerich Tropfen eine milde Alternative zu herkömmlichen Hustenmitteln, auch bei allgemein bei Infekten.
Der Lavendel (Lavandula angustifolia) gilt als das Wahrzeichen der Provence und wird dort grossflächig als Ausgangsstoff für die Parfum- und Kosmetikherstellung angebaut. Daneben wird er aber auch als herkömmliche Heilpflanze genutzt.
Der bekannte, französische Kräuterkundige, Maurice Mességué hat die Wirkung von Lavendel daher besonders geschätzt und beschrieben. In seinem Buch, „Die Natur hat immer recht““, beschreibt er, die Wirkung des Lavendels sogar bei Schlangenbissen. Als sein Hund von einer giftigen Schlange gebissen wurde, suchte der Vater von Maurice sofort einige Lavendelbüschel und rieb die Bissstelle damit ein. Nach einer fiebrigen Nacht, erwachte der Hund am anderen Morgen aus seinem Kollaps ähnlichen Zustand und lief herum als sei nichts passiert.
Diese kleine Episode zeigt die abschwellende Wirkung des Lavendel eindrücklich. Wie der Spitzwegerich, kann der Lavendel daher bei Insektenstichen angewendet werden. Dazu nimmt man ein paar Blüten und Blätter und zerreibt sie zwischen den Fingern, Die betroffene Stelle wird danach damit eingerieben. Alternativ kann man auch das ätherische Öl des Lavendels nutzen, indem man die Stelle mit ein paar Tropfen Lavendelöl betupft (Vorsicht bei allergiegefährdeten Personen).
Lavendelessig
Essig gilt als uraltes und herkömmliches Hausmittel um Insektenstiche zu behandeln. Zusammen mit Lavendel verstärkt sich die Wirkung und man erhält ein bewährtes Hausmittel, gegen Insektenstiche, leichte Verbrennungen, Sonnenbrand und sogar als Hautreinigungsmittel bei fettiger, zu Akne neigender Haut. Sogar bei leichten Verrenkungen, Prellungen und Zerrungen kann Lavendelessig als Umschlag (ein Leintuch mit dem Essig durchtränken und auf die betroffene Stelle auflegen) die Heilung massgeblich beschleunigen. Dabei lässt sich der Lavendelessig ganz einfach zubereiten:
Zubereitung:
Den Boden eines durchsichtigen Gefäss mit frischen Lavendelblüten ab decken, 500 ml biologischer Apfelessig dazu geben und verschlossen 10-14 Tage stehen lassen. Danach ab sieben und in Flaschen füllen.
Anwendung:
Bei Bedarf die betroffenen Stellen mehrmals mit dem Lavendelessig betupfen und leicht einreiben. Oder bei Verrenkungen, Zerrungen, Verstauchungen ein Leintuch mit dem Essig durchtränken und auf die betroffene Stelle auflegen.
Im Kühlschrank aufbewahrt, wirkt Lavendlessig zusätzlich angenehm kühlend und abschwellend.
Als Hauttonic ein paar Tropfen auf einen Wattebüschel geben und die Haut damit leicht abtupfen.
Zecken sind nicht nur lästig, sondern sie bergen auch die Gefahr von Infektionen. Auf der einen Seite können Sie die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen oder zu einer Borreliose führen.
Je nach Region sind bis zu fünf Prozent der erwachsenen Zecken Träger des FSME-Virus in sich, bei Borrelien ist es sogar rund jede zehnte bis zweite Zecke. Zecken sind besonders bei feuchtwarmem Klima aktiv, während sie bei trockenem heissen Wetter träge werden- aber nicht ganz inaktiv. Sie lauern im Unterholz von Wäldern, im hohen Gras, wobei auch Rasenflächen betroffen sein können, oder im Gebüsch auf vorbeikommende Menschen und Tiere.
Zum Schutz gegen Zeckenstiche gibt es im Handel die verschiedene Insektenspray und -lotionen, die auf die Haut und Kleidung aufgetragen werden. Sie enthalten meist die Wirkstoffe Icaridin und DEET. Die abschreckende Wirkung auf Zecken ist relativ gut dokumentiert und gilt als relativ sicher.
Als natürliche Alternative bietet sich Kokosöl an. Dieses enthält bis zu 50% Laurinsäure, welches ebenfalls eine abschreckende Wirkung auf Zecken zeigt.
An der FU Berlin konnten Forscher eindeutig nachweisen, dass eine Anwendung von einer zehnprozentigen Laurinsäure Lösung, 81 bis 100 Prozent der Zecken abschreckten. Somit erreichte die 10%-ige Laurinsäure Lösung eine höhere Schutzrate als die synthetischen Abwehrmittel. Ein schonendes, kaltgepresstes und biologisches Kokosöl enthält bis zu 50% Laurinsäure, liegt als weit über dem getesteten Anteil von 10%.
Das Kokosöl wird vor dem Aussenhalt im Freien, einfach auf die Haut auftragen, speziell auf Nacken, Fussgelenke und Armgelenke. Die abschreckende Wirkung bleibt bis zu sechs Stunden bestehen.
Auch für Hunde und Katzen, eignet sich das Kokosöl bestens. Dazu einfach dem Tier Ohren, Nacken und Rücken mit dem Öl einreiben.
Interessierte Leser*innen können sich eine etwas ausführlichere, aber um einge Mittel erweiterte Zusammenfassung als PDF-Datei hier herunterladen.
Bienen- und Wespenstiche
Als erste Massnahme sollte immer der Stachel der Biene (Wespen hinterlassen ihren Stachel nicht, ausser man zerdrückt sie auf der Haut) entfernt werden! Dabei die Wunde nicht mit den Fingern zusammenpressen, da dabei weiteres Gift aus der Giftblase des Stachels in die Haut gedrückt wird, sondern den Stachel mit einer Pinzette oder den Fingernägeln greifen und entfernen.
Apis mellifica (Apis) ist danach das Mittel der ersten Wahl, besonders bei den klassischen Symptomen nach einem solchen Stich:
Potenz und Einnahme
Apis C30 oder C200, 2-3 Chügeli auf die Zunge nehmen und zergehen lassen.
Sollten die Symptome nach einer halben bis einer Stunde unverändert sein, Einnahme wiederholen. Diese Wiederholung erfolgt am besten, indem 3 Chügeli in einem Glass Wasser aufgelöst werden. Die Lösung gut verquirlen und einen Schluck einnehmen. Die Lösung bei Seite stellen und bei Bedarf nach ca. einer Stunde wieder gut verquirlen und nochmals einen Schluck einnehmen. Notfallmässig, unterwegs kann man auch die Einnahme wiederholen, indem man weitere 3 Chügeli im Mund zergehen lässt. Wann immer möglich sollte aber der Lösung den Vorzug gegeben werden
Besonders gefürchtet ist das Verschlucken einer Biene oder Wespe, da es dabei bis zum Erstickungstod kommen kann! In diesem Fall (bis zum Eintreffen von ärztlicher Hilfe) sollte Apis C20 oder C200 alle fünf Minuten wiederholt werden! Zusätzlich kann der Patient Eis lutschen und die Stelle äusserlich mit Eis gekühlt werden.
Bei Anaphylaxie oder Kreislaufkollaps
Patienten, die mit starken, allergischen Reaktionen, vor allem einem anaphylaktischen Schock auf einen Bienen- oder Wespenstich reagieren, sollten nebst ihrem Notfallset, immer Carbolicum acidum C200 bei sich tragen. Sofort nach einem Stich 3 Chügeli im Mund zergehen lassen und die Einnahme bis zur Besserung alle 5-10 Minuten wiederholen, am besten wie oben beschrieben in Wasser gelöst oder behelfsmässig trocken.
Symptome:
Zustände von Kollaps mit ausgeprägtem Kräfteverfall, körperlicher Ausgezehrtheit, Blässe und kaltem Schweiß. Geht in manchen Fällen mit tonischen Krämpfen der Arme, Tremor und Zuckungen einher. Zudem unregelmäßige, rasselnde Atmung mit Gefühl der Beklommenheit und Seufzen-Müssen. Bei allen Vergiftungserscheinungen, die mit Ermattung und Kollaps einhergehen (besonders Schlangenbissen und Bienenstichen). Anaphylaktischer Schock durch den Stich einer Biene.
Es versteht sich von selbst, dass Anaphylaxie Patienten immer notärztlich begleitet werden müssen und wenn möglich und vorhanden, das Notfallset eingesetzt werden muss. Sollte dieses aber fehlen und /oder bis zur notärztlichen Begleitung kann Carbolicum acidum oft schlimmeres verhindern oder sogar den Zustand aufheben.
Insektenstiche, Tierbisse, Zeckenbisse
Ledum palustre C30 oder C200 ist in der Homöopathie das Spezifikum bei Stichen und Bissen, speziell nach Mückenstichen, Flohbissen, Tierbissen und Zeckenbissen.
Dr. A. Parek, der ein homöopathisches Spital in Indien führt und der häufig mit Schlangenbissen konfrontiert ist, berichtete, dass, die Symptome nach Ledum milder werden und/oder sogar ganz abklingen. Daher kann Ledum auch bei Schlangenbissen in unserer Region eingesetzt werden. Auch hier wieder notfallmässig, alle 5-10 Minuten wiederholt, bis zur notärztlichen Begleitung.
Im Gegensatz zu Apis ist die Schwellung weniger ausgeprägt, weniger heiss, blasser und reagiert noch besser auf kalte Anwendungen.
Lyme-Borreliose
Die Lyme-Borreliose (auch Lyme-Krankheit genannt) ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit. Sie wird durch bestimme Erreger aus den Borrelia burgdorferi sensu lato (Bbsl)-Arten ausgelöst.
Wie viele Zecken eines Gebietes mit Borreliose-Erregern infiziert sind, variiert von Region zu Region sehr stark. Nicht alle Betroffenen reagieren auf eine Borreliose Übertragung mit Symptomen (ca. 1%)
Es vergehen oft Tage bis Wochen zwischen dem Zeckenstich und dem Auftreten erster Symptome einer Borreliose. Als Symptome bemerken die Patienten oft eine Hautrötung namens "Wanderröte", medizinisch Erythema migrans genannt. Bei Infizierten, die keine "Wanderröte" entwickeln, macht sich die Erkrankung oft erst Wochen nach der Infektion mit allgemeinen Krankheitssymptomen wie Abgeschlagenheit, geschwollenen Lymphknoten und leichtem Fieber bemerkbar.
Die Prognose für Patienten hängt wesentlich von einer schnellen Behandlung ab: eine frühzeitig erkannte und behandelte Lyme-Borreliose heilt meist komplett aus. Unter Umständen zieht die Erkrankung aber ernste Komplikationen, Folgeerkrankungen und Spätschäden nach sich.
Einige Patienten, zeigen manchmal erst Wochen bis Monate, manchmal auch Jahre nach der Infektion Anzeichen einer Borreliose Erkrankung. Dazu gehören Hautveränderungen (Acrodermatitis chronica atrophicans) oder schmerzhafte Gelenkentzündungen (Lyme-Arthritis).
Besonders gefürchtet ist auch der Befall des Nervensystems (Neuroborreliose) oder des Herzens (Lyme-Karditis). Auch diese Erkrankungen treten meist erst einige Wochen nach dem infektiösen Zeckenstich auf.
Durch diese lange Inkubationszeit können sich Patienten oft nicht mehr an den Zeckenstich erinnern und die Diagnostik und Behandlung wird erschwert. Daher sollte jeder Zeckenstich, der auch nur die kleinsten Anzeichen einer Borreliose zeigt sofort ärztlich abgeklärt und behandelt werden.
Massnahmen:
Als erste Massnahme gilt es immer die Zecke zu entfernen. Dazu gibt es spezielle Pinzetten oder Klammern, mit denen man die Zecke so tief wie möglich greift und vorsichtig herauszieht. Dabei ist es wichtig, dass das ganze Tier entfernt wird! Die Stelle sollte danach gut desinfiziert werden.
Als Vorbeugemassnahme empfiehlt sich bei und nach jedem Zeckenbiss an zwei aufeinander folgenden Tagen, Ledum C30 oder C200, 3 Chügeli einzunehmen! Sollten sich dennoch Symptome zeigen, speziell die Wanderröte, sollte Ledum in Wasser gelöst werden und alle 2 Stunden eingenommen werden, sowie ärztliche Hilfe aufgesucht werden.
Aufgrund des hohen Risikopotenzials erfordert eine Borreliose immer eine Antibiose!
Die sogenannte Zeckenimpfung schützt nicht vor der Borreliose, sondern nur vor der FSME!
Die hier beschriebenen Hilfen ersetzen die ärztliche Behandlung nicht! Vor allem bei schwerwiegenden Beschwerden sind sie vor allem als Ergänzung gedacht und als Erste Hilfe Massnahme in Situationen wo nicht sofort ärztliche Begleitung vorhanden ist.
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